Was ist Offshore-Software-Entwicklung?
Definition Offshore-Softwareentwicklung
Software-Entwicklung ist eines der klassischen Berufsfelder in denen – teilweise exzessiv – Offshoring betrieben wurde und wird. Man versteht darunter die Auslagerung der Software-Entwicklung in sogenannte Billiglohnländer, in denen das allgemeine Preisniveau deutlich niedriger ist als am eigenen Standort. Ziel ist es dabei, zum einen die Lohnkosten zu reduzieren, teilweise wird es zum andern auch dort betrieben, wo qualifizierte Arbeitskräfte vor Ort Mangelware sind.
Da die klassischen Ziele für Offshoring üblicherweise in weit entfernten Regionen der Welt zu finden sind (daraus entstand auch der Name, der ausdrückt, dass ein Weltmeer dazwischen liegt), bringt Offshoring neben den erwünschten Vorteilen auch einige Nachteile mit sich. Neben der Problematik der unterschiedlichen Zeitzonen und der daraus entstehenden Verzögerung bei der Abstimmung zwischen der ausgelagerten Abteilung und dem Stammhaus spielen auch kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren eine Rolle.
Diese Probleme führen häufig dazu, dass die erhofften Einsparungen durch Offshoring an anderer Stelle zu erhöhten Kosten, beispielsweise in der Qualitätssicherung, führen. Auch kann es erforderlich sein, Fachkräfte aus dem Stammhaus nach Übersee zu schicken, um dort vor Ort Probleme zu lösen und für eine bessere Koordination zu sorgen. Auch durch die unterschiedlichen Zeitzonen können zusätzliche Kosten entstehen, beispielsweise für notwendige Nacht- oder Sonderschichten im Stammhaus, für die zusätzliche Lohnkosten anfallen.
Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Offshoring ein deutlich komplexeres Thema ist als es zunächst den Anschein hat. Daher ist gründliche Planung für solche Projekte eine unabdingbare Voraussetzung. Als Kompromiss zwischen Produktionskosten und räumlicher Entfernung wird auch Nearshoring zunehmend attraktiver für Unternehmen. Dabei wird in benachbarten Ländern mit niedrigerem Preisniveau auf dem gleichen Kontinent produziert oder entwickelt, was zwar zu geringeren Einsparpotentialen führt, dafür aber weniger Probleme mit Sprachbarrieren, kulturellen Unterschieden und Zeitverschiebungen führt. Die somit erreichte höhere Grad an Effizienz und Effktivität führt dazu, dass die etwas höheren Kosten im Gegensatz zum reinen Offshoring sich schlussendlich wieder relativieren, sowie die Time-to-Market nahezu oder gleich derer ist, wie bei lokalen Teams. Nearshoring ist deshalb eine effiziente und kostensparende Alternative zu lokalen Teams in Ländern mit hohen Lohnniveaus und Fachkräftemangel sowie eine kosteneffiziente Lösung um Lösungen qualitativ hochwertig umzusetzen.